Wer ein neues
Wohnhaus plant und baut, muss darauf achten,
dass der berechnete, jährliche
Primärenergiebedarf des Neubaus für Heizung,
Warmwasser, Lüftung und Kühlung den erlaubten
Höchstwert nicht überschreitet. Dieser
Höchstwert wird allerdings nicht mehr durch den
Formfaktor des Gebäudes bestimmt - wie es bei
den ersten EnEV-Fassungen galt, d.h. durch das
Verhältnis seiner wärmeabgebenden Gebäudehülle
zu dem beheizten Bauvolumen - sondern anhand
eines „Referenzhauses“.
Auch für
Wohngebäude berechnet der Planer also den
maximal erlaubten jährlichen Primärenergiebedarf
für das neu geplante Wohngebäude anhand eines
„maßgeschneiderten, virtuellen“
Referenz-Gebäudes.
Das
Referenz-Wohngebäude hat die gleiche Geometrie,
Baumaße, Gebäudenutzfläche und Ausrichtung wie
das geplante Wohnhaus. Die Angaben für die
Ausführung und technische Ausstattung des
Referenzhauses stellt die EnEV in einer Tabelle
bereit. Diese umfasst folgende Angaben:
-
die
Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werte) der
Bauteile, die das beheizte oder gekühlte
Bauvolumen umgeben: Außenwand, Dach,
Bodenplatte, Fenster und Außentüren,
-
der
Wärmebrückenzuschlag für diese
Außenbauteile,
-
den
Bemessungswert für die Luftdichtheit der
Gebäudehülle,
-
die Regeln für
die Berücksichtigung des Sonnenschutzes,
-
die technische
Ausstattung für die Heizung, Zubereitung des
Warmwassers und Lüftung.
-
Das
Referenzhaus ist nicht mit einer Kühlung
ausgestattet.
Erlaubter
Jahres-Primärenergiebedarf sinkt ab 2016 um 25 Prozent!
Für neue Wohnhäuser, die unter die
EnEV ab 2016 fallen, mindert die
Verordnung den berechneten Höchstwert für den
Jahres-Primärenergiebedarfs jeweils um 25
Prozent. Praktisch verfährt der beauftragte
Planer folgendermaßen: Er berechnet den
Jahres-Primärenergiebedarfs des Referenzhauses
und multipliziert das Ergebnis mit 0,75. Der
erlaubte Höchstwert ist somit um ein Viertel
gemindert, oder anders ausgedrückt: die
Anforderung an den Jahres-Primärenergiebedarf
wird um 25 Prozent verbessert. |
EnEV 2014, Anlage 1 Wohnbau, Tabelle 1, Zeile
1.0
Autorin: Melita Tuschinski,
Redaktion
EnEV-online.de

Welche Bauvorhaben sind betroffen?
Wie ändert sich der Primärenergiebedarf?
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