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Fragen zum Praxisbeispiel: Was müssen potenzielle Käufer eines Hauses
Baujahr 1936 beachten, wenn dessen oberste Geschossdecke zum Dachboden zwar
gedämmt ist, jedoch nicht auch die Einstiegsluke zum Spitzboden? Besteht in
diesem Fall eine Nachrüstpflicht nach EnEV? Bis wann ist muss dies Nachrüstung
gegebenenfalls erfüllt werden, was sollte man dabei beachten und kann man auf
Fördergelder vom Staat hoffen?
Antwort
vom 10.12.2016 - Melita Tuschinski, Dipl.-Ing.UT, Freie
Architektin, Herausgeberin und Redakteurin von EnEV-online.de
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Eigentümer müssen oberste Decken ggf. dämmen!
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Wärmeschutz pflichtgemäß gewährleisten!
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Ausnahme für Ein- und Zweifamilienhäuser
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Einstiegsluke zum Spitzboden - Loch in der Decke!
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Was ist bei Bodentreppen-Auswahl zu beachten?
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Wie
aufwändig ist der Tausch der Bodentreppe?
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KfW fördert
auch Bodentreppen-Einbau!
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Die
aktuell geltende Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) nimmt im §
10 (Nachrüstung bei Anlagen und Gebäuden) die oberste
Geschossdecken zu unbeheizten Dachböden ins Visier, wenn diese
nicht den Mindest-Wärmeschutz nach der Baunorm DIN 4108-2
(Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden, Teil 2:
Mindestanforderungen an den Wärmeschutz) erfüllen.
Wenn auch folgende Aussagen alle zutreffen, müssen die
Eigentümer dieser Dämmpflicht nach nachkommen: Das
Bestandsgebäude wird jährlich mindestens vier Monate lang auf
mindestens 19 Grad Celsius (°C) beheizt. Die oberste
Geschossdecke über den beheizten Räumen grenzt an den
unbeheizten Dachraum und ist zugänglich. Dieser Pflicht mussten
betroffene Eigentümer bereits bis Ende des Jahres 2015
nachkommen. Wer sie nicht erfüllt hat, dem droht bis zu 50.000
Euro Bußgeld.

Als
Maßstab für die Dämmpflicht im Baubestand gilt der
Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) der fertig gedämmten
Geschossdecke. Dieser darf bei der gedämmten Geschossdecke
höchstens 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/(m²·K))
betragen.
Auch die EnEV 2014 eröffnet Eigentümern von Bestandsgebäuden
eine Alternative: Sie können anstatt der obersten Decke das
darüber liegende bisher ungedämmte Dach dämmen. Der U-Wert des
energetisch sanierten Daches darf ebenfalls höchstens 0,24
W/(m²·K) betragen.

Die
EnEV räumt den Eigentümern von kleinen Wohnhäusern unter
bestimmten Bedingungen einen Sonderstatus ein. Dieses gilt
jedoch nur für Ein- und Zweifamilienhäuser, wenn der Eigentümer
am 1. Februar 2002 (als die erste EnEV-Fassung in Kraft trat)
selbst in einer der Wohnungen wohnte.
In diesen Ausnahmefällen greifen die Sanierungspflichten für die
alte Heizung, ungedämmte Leitungen und Armaturen sowie für die
obersten Geschossdecken nur wenn ein Eigentümerwechsel bereits
stattgefunden hat oder künftig stattfindet. Der neue Eigentümer
muss erst innerhalb von zwei Jahren die beschriebenen
Sanierungspflichten erfüllen. Dabei sind Erben nicht befreit,
wenn ein Ein- oder Zweifamilienhaus in ihr Eigentum übergeht.
Sie können jedoch die zweijährige Schonfrist wahrnehmen.

Im
vorliegenden Praxisbeispiel wurde zwar die Decke gedämmt doch
die Einstiegsluke blieb ungedämmt. Wir gehen davon aus, dass
auch die Bodentreppe nicht erneuert wurde. Auch wenn die EnEV
bei den Nachrüstpflichten nicht speziell auf die Dämmung der
Einstiegsluken verweist, sollten Eigentümer Folgendes bedenken:
Der Zugang zum Dachboden unterbricht die Decke auf ca. 1
Quadratmeter (m²) und die umlaufende Einbaufuge ist rund 4 Meter
(m) lang! Diese energetischen Schwachstellen sollten die
künftigen Eigentümer durch den Tausch der alten Dachbodentreppe
sowie die Abdeckung der Einstiegsluke beheben.
Finanz-Tipp: Die KfW fördert den Einbau von gedämmten
Bodentreppen im Zuge der Dämmung von Geschossdecken, als
Einzelmaßnahme im Förder-Programm "Energieeffizient sanieren".

Diese
Frage stellten wir unserem Info-Partner Wellhöfer Treppen aus
Würzburg, der auf Bodentreppen spezialisiert ist. Hier die
Antwort von Gerhard Opp, Marketingleiter, vom 22. Nov. 2016:
„Die Dämmung der Bodentreppe und die Dichtheit von Bodentreppe
und Einbaufuge sind wichtige Kriterien bei der Produktwahl. Denn
sind Bodentreppe oder Einbaufuge nicht dicht, gehen bis zu 70
Prozent der Dämmwirkung verloren. Eigentümer sollten auf
unabhängig geprüften Dämm- und Dichtwerte sowie einem
Deckenanschluss-System für die luftdichte Ausführung der
Einbaufuge zwischen Lukenkasten und Decke achten. Den
hochwertigsten Wärmeschutz bieten Bodentreppen mit offiziellem
Passivhaus-Zertifikat, da hierfür die kritischen Wärmebrücken
besonders intensiv betrachtet werden. Auch bei
Passivhaus-Bodentreppen sollte ein zertifiziertes
Anschluss-System im Lieferumfang enthalten sein.“

Dazu
antwortet Gerhard Opp weiter: „Oft verhindert die Angst der
Eigentümer vor einer großen Baustelle und dem langwierigen
Anpassen den sinnvollen Austausch der alten Dachbodentreppe.
Dabei können Interessierte ihre neue Treppe schon gegen geringen
Aufpreis genau in den vorhandenen Baumaßen bei uns bestellen.
Mit unserem Produktkonfigurator im Internet unter
www.massbox.de
können sie die passende Bodentreppe schnell finden. Sie müssen
nur die Länge und Breite der Deckenöffnung sowie die
Deckenstärke der gedämmten Geschossdecke und lichte Raumhöhe
kennen und entsprechend eingeben. Dann passt auch die neue
Bodentreppe und die Montage klappt problemlos. Eine
Fotodokumentation zum Tausch der Bodentreppe zeigt auf unseren
Internet-Seiten wie es abläuft:
Bodentreppen einfach sicher und luftdicht einbauen

7. KfW fördert
auch Bodentreppen-Einbau!
Wer
Häuser mit begehbarem Dachboden plant oder saniert, weiß auch
kritisch der Einstieg über die Bodentreppe bauphysikalisch sein
kann. Wellhöfer bietet deshalb Bodentreppen mit kontrolliertem
Wärmeschutz an. Laut Hersteller sind die Dämmung, die Dichtheit -
auch der Anschlussfugen - sowie die Klimaklasse normgerecht geprüft.
Die KfW fördert den Einbau von Bodentreppen im Zuge der Dämmung von
Geschossdecken, als Einzelmaßnahme im Förder-Programm
"Energieeffizient sanieren".
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Wellhöfer-Fachinfo: Bodentreppen mit WärmeSchutz
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Wellhöfer Bodentreppen: 4-fach geprüfte Sicherheit

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